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1. Vorstand Barthl Frey mit Grünem Engel ausgezeichnet

1. Vorstand Barthl Frey mit Grünem Engel ausgezeichnet

Pressebericht aus der Landshuter Zeitung vom 26.09.2020:

Mehr Zeit für Pollenhöschen

Imker Bartholomäus Frey wurde mit dem „Grünen Engel" ausgezeichnet

von Florian Pichlmaier

Landkreis. Seit er seine Dienstmarke abgegeben hat, bleibt Bartholomäus Frey mehr Zeit für sein liebstes Hobby: die Imkerei. Der ehemalige Polizeibeamte kümmert sich nicht nur um seine Bienenvölker, sondern schafft mit Kursen und Vorträgen Bewusstsein für Natur und Altenschutz in der Bevölkerung. Außerdem bringt der Altdorfer am Grünen Tisch Politiker, Landwirte und Umweltschützer zusammen. Die Staatsregierung hat ihn dafür mit dem Grünen Engel
ausgezeichnet.

Bienen sind Freys Ding. Schon seit einem halben Jahrhundert. Damals hat ihm sein Onkel ein Bienenvolk geschenkt. ,,Die Natur war noch eine andere", sagt er heute. Inzwischen pflegt Frey 20 Bienenvölker an vier Standorten, steht dem Imkerverein Landshut vor und setzt sich an einem Aktionstisch für den Austausch zwischen Politikern, Bauern und Umweltschützern ein. Nicht nur für die Bienen, sondern für die Natur als Ganzes. Frey will keine „One-Man-Show" hinlegen, aber die Erfolge sprechen für ihn: Als er damals 40-Jährige vor 21 Jahren den Vorsitz übernimmt, zählt der Verein 180 Mitglieder. Heute sind es doppelt so viele. Rund 800 Teilnehmer bilden sich jährlich auf Fortbildungen weiter, die Frey und Co. anbieten. Wenn er zurückblickt, stellt er fest, dass kaum ein Jahr wie das andere war. Einen Tag ohne Aufgaben für den Imkerverein und die ganzen Projekte drumherum, den gibt es selten.

Aktionstisch soll Lösungen finden

Da passt es gut, dass der 61-Jährige seine Dienstwaffe bei der Polizei an den Nagel gehängt hat, im Ruhestand hat er mehr Zeit, sich für Bienen und Natur stark zu machen. „Die Funktionalität einer intakten Natur liegt mir sehr am Herzen", sagt Frey.

Die Biene ist für ihn ein „aktiver Gestalter im Biokreislauf''. Für den Erhalt der Insekten macht er sich schon deshalb stark, weil Vögel sie als Nahrung brauchen. Diese Zusammenhänge will er vermitteln - mit Infoständen und Exkursionen. ,,Sonst sterben Dinge weg", befürchtet er. Mündige Bürger sollten das seiner Meinung nach auf dem Schirm haben.

Dass sich in der öffentlichen Wahrnehmung etwas verschiebt, hat er schon vor dem Volksbegehren in 2019 gespürt - es sei allerdings auch an der Zeit: ,,Die Natur ist mittlerweile leer geräumt." Die „Korsetts, aus denen niemand raus kann", versucht Frey loszuwerden. 2018 initiiert er deshalb mit dem Imkerverein und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten einen Aktionstisch mit Jägern, Vogelschützern und Landwirten sowie Vertretern des Bauernverbands, des Maschinenrings oder der Naturschutzbehörde. Sogar Straßenbaubehörden sitzen zwischendurch mit im Boot, erzählt Frey.

Gemeinsam tauschen sich die Parteien aus, schauen, wo der Schuh drückt - und kommen an Grenzen, die die Zusammenarbeit fordern: Wenn der Kreis Landshut die Seitenstreifen neben den Straßen mäht statt mulcht, sei das laut Frey etwa eine gute Idee. Aber: Wegen der Nähe zur Straße und zu den Abgasen der Autos können Bauern mit einer Biogasanlage das Schnittgut nicht nutzen, außerdem ist der Abtransport schwierig. Zu derartigen Problemen will Frey am Aktionstisch Lösungen finden.

Staatsregierung würdigt Engagement

Freys ehrenamtliches Engagement hat jetzt sogar die Staatsregierung auf den Plan gerufen. Das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz hat ihm den Grünen Engel verliehen, eine Auszeichnung für Menschen, die sich besonders um die Natur verdient gemacht haben. Frey wird sich damit nicht zufriedengeben, ,,es gibt schließlich noch viel zu tun", sagt er. Der Anfang sei bereits gemacht: ,,Es bewegt sich schon was."

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